WASSERNUTZUNG IN DER PAPIERINDUSTRIE

Wie die Industrie
das Wasser nutzt

Zur Herstellung von nachhaltigen Produkten nutzt die Papier- und Zellstoffindustrie jährlich etwa 213 Millionen Kubikmeter Wasser. Das in den Fabriken verwendete Wasser wird hauptsächlich für die Aufbereitung von Rohstoffen wie Altpapier, Zellstoff oder Holzstoff benötigt und ist unverzichtbar für den gesamten Herstellungsprozess.

2022 stammten fast 80 % des in der Branche genutzten Wassers aus Oberflächengewässern, während etwa 20 % aus Brunnen oder Quellen gespeist wurden. Wasser aus der öffentlichen Wasserversorgung wird mit lediglich ca. 1 % nur in Ausnahmefällen bezogen.

Wasserkreislauf in der Industrie

Wasser in der Papier- und Zellstoffindustrie wird nicht verbraucht, sondern genutzt: Ca. 90 % deseingesetzten Frischwassers werden in Gewässer zurückgeführt, 10 % gelangen als Wasserdampfzurück in die Atmosphäre.

Auch bei Wasserknappheit benötigt die Papier- und Zellstoffindustrie ausreichend Wasser, um die Grundversorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten.

Wasserkreisläufe sind branchenweit etabliert: Die Papier- und Zellstoffindustrie nutzt das Wasser mehrfach in Nutzungskaskaden. Der spezifische Wasserbedarf sinkt seit Jahren deutlich.

Negativemissionen

Neben der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in die Erdatmosphäre ist auch der umgekehrte Weg, die Entnahme, ein wichtiger Baustein für den weltweiten Klimaschutz. Durch die Abscheidung des biogenen CO2 kann in den Kraftwerken der Papierindustrie perspektivische eineCO2-Senke.

CO2-Bindung in forstwirtschaftlichen Produkten

Als Teil der Forstwirtschaft trägt die Papierindustrie auch dazu bei, biogenen Kohlenstoff zu binden. Dieser Effekt zahlt auf den sogenannten LULUCF-Sektor ein, der fester Bestandteil des deutschen Klimaschutzgesetzes ist. Die Papierindustrie setzt dabei vor allem Nebenprodukte aus der Sägeindustrie und Durchforstungsholz und bietet so eine Alternative zur sofortigen energetischen Verwertung. Durch das Recycling wird der Speicherungseffekt zudem vervielfacht.

Papier als Partner der Energiewende

Die Papierindustrie ist Teil der Energiewende und trägt mit flexiblen grundlastfähigen Kraftwerken zu einem stabilen Stromnetz bei. Zudem kann sie in Zeiten einer Überproduktion von Erneuerbaren Energien einer Abregelung entgegenwirken, in dem sie den Strom in E-Kesseln zur Dampferzeugung nutzt.
Auch im Wärmebereich trägt die Branche zur Transformation bei. Sie bietet Abwärme zur Nutzung bspw. für Fernwärme an. Dadurch hilft sie, Wärmenetze noch klimafreundlicher zu gestalten kann.

Papier als nachhaltige Produktalternative

Die Branche profitiert vom Nachhaltigkeitstrend und arbeitet an immer neuen innovativen Lösungen für den Alltag. Papier trägt als natürliche Alternative auch zur Substitution von fossilen Produkten bei. Als etablierte Bioökonomie mit einer starken Recyclingquote nimmt die Branche eine Vorreiterrolle ein.

Wasser in der Papier- und Zellstoffindustrie wird nicht verbraucht, sondern genutzt: Ca. 90 % deseingesetzten Frischwassers werden in Gewässer zurückgeführt, 10 % gelangen als Wasserdampfzurück in die Atmosphäre.

Auch bei Wasserknappheit benötigt die Papier- und Zellstoffindustrie ausreichend Wasser, um die Grundversorgung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten.

Wasserkreisläufe sind branchenweit etabliert: Die Papier- und Zellstoffindustrie nutzt das Wasser mehrfach in Nutzungskaskaden. Der spezifische Wasserbedarf sinkt seit Jahren deutlich.

Wir fordern

Verfügbarkeit sicherstellen

Papierprodukte wie beispielsweise Hygienepapiere und Verpackungen tragen zur Grundversorgung der Bevölkerung bei. Daher muss Wasser auch bei regionaler Knappheit für die Papier- und Zellstoffindustrie zu wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen verfügbar bleiben. Die Industrie braucht kontinuierlich Wasser in guter Qualität und ausreichender Menge. Es dürfen keine Beschränkungen von Wasserentnahmemengen festgelegt und keine unverhältnismäßigen Anforderungen bezüglich der Einleittemperaturen gestellt werden.

Einfache Genehmigungsverfahren

Die klimaneutrale Transformation von bestehenden Papier- und Zellstofffabriken löst oft Anpassungen bei wasserrechtlichen Benutzungen aus. Langwierige und komplizierte wasserrechtliche Genehmigungsverfahren verzögern diesen Prozess. Daher sollte im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) die „unwesentliche Änderung“ im Anzeigeverfahren anstelle eines aufwändigen Genehmigungsverfahrens eingeführt werden.

Transparenz schaffen

Die Ziele und Maßnahmen der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) nach 2027 sind bisher nicht transparent. Das führt zu großer Rechtsunsicherheit bei den Behörden und in der Konsequenz auch bei den Unternehmen in Deutschland. Hier muss die Europäische Kommission Transparenz schaffen und eine Anschlussregelung zeitnah unter Einbeziehung der Industrie diskutieren.

Leuchttürme der Transformation

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